Für die Neugierigen – Interviewzeit

Eigentlich bin ich kein Fan vom Kettenbriefstyle der verschiedenen Blogawards. Der dahinterstehende Gedanke ist aber aufmerksam und ehrt mich und mein schon sehr spezielles Foodblog natürlich auch. Und da der „Liebster Blog Award“ diesmal von einer lieben Ex-Kollegin stammt, die gerade ihr Blog Lieblingsgören relauncht hat und dort auch Bücher vorstellt, lasse ich mich gerne in meinen Prinzipien erweichen. 😉
Deswegen also jetzt ein paar Interviewfragen und etwas Seelenstriptease von mir.

Wo lebst Du und wie?

Ich blogge mitten aus dem Herzen Berlins. Und lebe hier, im (noch – es gentrifiziert ja so vor sich hin) alternativen Friedrichshain zusammen mit meinem Mann und einer Wasserschildkröte namens Picard.

Wie kamst Du auf die Idee für Deinen Blog?

Mich trafen die Inspirationspartikel, als ich ein Theme für das Blogevent anlässlich des vierjährigen Bestehens meines Foodblogs „Der magische Kessel“ suchte. Ich hatte früher schon oft darüber nachgedacht Gerichte aus Büchern nachzukochen oder Szenen in Gerichte zu interpretieren und plötzlich nahm es Formen an, sprengte für mich die Grenzen des Kessels und verlangte quasi von selbst nach einem eigenen Blog.

Was macht Dir an Deinem Blog besonders Spaß?

Ich liebe den Ansporn, den ich mir selbst setze. Die – durchaus auch sehr verspielte und vielleicht auch spleenige – Kreativität, geliebte Literatur ein Stück weit in unsere Realität zu holen. Sie anfassen und kosten zu können.

Was nervt Dich am Bloggen?

Mh.. nerven.. das trifft es nicht so ganz.  Ich blogge sehr gerne und möchte diesen Teil meiner Arbeit nicht missen. Ich finde nur das mangelnde Feedback manchmal sehr schade. Ein Beitrag schreibt sich ja nicht von selbst. Man entwirft das Gericht, macht sich Gedanken, probiert aus, macht Fotos, fügt alles zusammen und veröffentlicht es schlussendlich. Und dann kommt – Nichts. Keine Reaktion von Leser/innen auf dem Blog, während sich in sozialen Netzwerken aber schon die „Likes“ für den Artikel häufen. Ich merke das auch verstärkt bei mir selbst, dass ich lieber ein unkompliziertes „Like“ verteile, das nach einem Tag in der Unendlichkeit des Netzes entschwindet, um Sympathie mit dem Beitrag zu vermitteln, als kurz direkt den Arikel zu kommentieren und zu sagen „Hey, gefällt mir. Tolle Sache!“. Damit muss man umgehen können. Und ich versuche auch bei mir selbst, da sanft dagegen zu steuern.

Was und wen willst Du mit deinem Blog erreichen?

Alle fantasiebegabten Menschen.

Was ist Dein größter Traum?

Das sind eigentlich mehrere: Dass die Menschheit es schafft einander zu schätzen und über so lächerliche Grenzen wie Hautfarbe, Religion oder Staat hinwegzusehen. Dass die Hassprediger aller politischer Couleur plötzlich Liebe und Verständnis  im Herzen tragen. Für mich selbst – natürlich Erfolg, Anerkennung, ein paar Millionen und ein paar geheime Dinge, die ich für mich behalte. 😉

Wie würdest Du die Welt verbessern?

Die Föderation à la Star Trek gründen, das BGE einführen und natürlich mich als Queen einsetzen. 😉

Was machst Du, wenn Du nicht am Schreibtisch sitzt?

Puh. Ich vergessen bestimmt wieder die Hälfte. Lesen, Kochen, Backen, Spinnen, Töpfern, Stricken, Spindeln bauen, Unterrichten, Diskutieren, Lachen, Lieben, Genießen.

Was magst Du gar nicht gern?

Das Gefühl von Hilflosigkeit und Abhängigkeit.

Was ist Dein Lieblingskinderbuch?

Zählen auch Jugendbücher? Dann ist Tamora Pierce mit „Alanna – Das Lied der Löwin*meine ungebrochene Autorinnenheldin. Als kleines Kind habe ich die Buchserie Der Zauberer der Smaragdenstadt„* (die verlinkte Version ist wohl endlich wieder eine ungekürzte Neuausgabe vom Fischerverlag) heiß und innig geliebt, meine Mama musste mir jeden Abend im Bett daraus vorlesen. Sicherlich auch ein Grund, warum ich so früh so gut lesen konnte und mich gerne in andere Welten begebe. Vielleicht liegt hier auch die Wurzel für meine Liebe zum Fantasygenre.

Was ist Dein Lieblingseis?

Ich bin ein Kombinationsfan. Als Kind: Banane/Zitrone. Heutzutage: Schokolade/Erdbeer oder Himbeer.

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9 Comments

    • @ninive – Du warst sicherlich nicht gemeint. 😉 Ich sehe es ja auch an mir selbst: Die Kommentare und positiven (oder auch mal negativen) Bestärkungen haben sich sehr auf FB, Twitter & Co. ausgelagert. Ist ja oft auch praktischer – aber das versinkt halt alles dann nach einem Tag im Stream und damit im Vergessen.

      @Stefanie – Gerne. 🙂

  • Na dann „oute“ ich mich auch mal als stille, aber begeisterte Leserin. Da ich aus der Buchblog-Ecke komme, aber auch gerne koche, finde ich deine Idee, beides zu verbinden, natürlich sehr spannend. Und ich bin fest entschlossen, auch mal beim „Lesehunger“ mitzumachen, wenn die Schwangerschafts- und Baby-bedingten kulinarischen Einschränkungen vorbei sind und ich wieder kochen kann, wie und womit ich wil…

    LG, Julia

    • @Julia – Ganz lieben Dank auch für deine Rückmeldung. Und ich wünsche dir noch eine angenehme Restschwangerschaft und danach eine wunderschöne Zeit. Ich fürchte, da wirst du nicht mehr so viel Zeit für Bücher haben. Obwohl.. Babybrei – da findet sich doch sicherlich auch irgendwie ein literarischer Bezug zu. 😉

  • Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Kommentierlust auch einfach der schieren Menge an Lesenswertem zum Opfer fällt. Dann scanne ich oft Artikel mehr, als dass ich sie wirklich lese, was auch heißt, dass ich dann oft nur innerlich nicke und denke: „Ja, genau“, statt mich wirklich mit den Texten auseinanderzusetzen. Aber mir geht es wie Dir: Ich freue mich selbst auch sehr über Kommentare und reiße mich deshalb immer wieder am Riemen, selbst auch in die Tasten zu hauen.

    • @Sabine – Ja…ich hatte ja geschrieben, dass es mir da durchaus ähnlich geht. 😉 Durch viele Gespräche (man trifft ja einen Teil der Blogosphäre hin und wieder bei Events auch im Reallife) weiß ich, das durchaus viele andere Blogger/innen auch das Problem des fehlenden Feedbacks haben. Eine wirkliche Lösung, außer ab und an zu versuchen, das Bewusstseint dafür nicht zu verlieren, fällt mir dazu allerdings auch nicht ein.
      Liebe Grüße 🙂

  • Hallo Shermin,

    ich habe deinen Blog gerade über Julias Beitrag entdeckt und bin begeistert. Was für eine tolle Idee und so viel Arbeit, die darin steckt. Das Butterbier müssen wir mal ausprobieren. Ich hab mich schon immer gefragt, wie es schmeckt. Aber trinken die das nicht schon mit 11 Jahren und dann mit Alkohol?
    „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ war auch meine Lieblingsreihe, die mich durch die Kindheit begleitet hat und ich nutze auch heute noch jede Gelegenheit, auf die Bücher aufmerksam zu machen. 🙂

    Liebe Grüße aus dem Tintenhain
    von der Tintenelfe

    • @Tintenelfe – Einen lieben Dank für deine Worte. <3
      Bei meinem Butterbier kocht der Alkohol ja raus, man kann den Whisky aber auch einfach weg lassen. Ich nehme mal an, dass J.K.Rowling bei ihrem Butterbier auch eher sowas wie Root Beer oder Malzbier (beides ja alkoholfreie Erfrischungsgetränke) im Hinterkopf hatte.

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